Die CS Ranch von Corinna Schumacher war erneut Gastgeberin der NRHA European Affiliate Championships und der Schweizermeisterschaft in Reining. Es war die erste CS Classic seit der Pandemie. Endlich konnte wieder ein Grossevent stattfinden und dieser Freude Ausdruck verschafften auch die Teilnehmenden.
Die Veranstalter wurden mit so vielen Nennungen belohnt, dass der Zeitplan angepasst werden musste. Seit langem ist es in Givrins Tradition, dass nur bis Samstag geritten wird. Nach Jahren fand nun wieder eine Prüfung am Sonntag statt.
Vierundzwanzig Schweizer Non Pros kämpften um den Finaleinzug, am Ende standen vierzehn auf der Drawlist der Finals von Samstag. Titelverteidigerin Nina Zinsli zeigte mit TR Reinman, dass auch in diesem Jahr wieder mit ihnen zu rechnen war und setzte mit einem Score von 217 die Messlatte schon mal deutlich in die Höhe. Alex Kubli und Gunna Ruf Ya galten als einer der Favoriten und das markierten sie auch ebenfalls mit einer 217. Als letzter Reiter des Ausscheidungslaufs schaffte es Andreas Hofmann mit SB Special Nite ins Finale.
Und es geht immer noch ein bisschen besser
Im Fall von Nina Zinsli war es allerdings nicht nur ein bisschen. Die Titelverteidigerin von 2021 war noch als einzige übrig auf der Non Pro Drawlist und die Erwartungen waren hoch. Mit einem Bombenritt und einem Score von 222 wurden sie mehr als erfüllt. TR Reinman lief unter Nina Zinsli zur Bestform auf und das Paar wurde zum zweiten Mal in Folge Non Pro Schweizermeister in Reining. Sie verdrängten Stephanie Blessing mit Smart Spook Surprise und Alex Kubli mit Gunna Ruf Ya, beide mit einer 218,5, auf das Silberpodest. Zusätzlich brachte dieser Ritt Nina Zinsli den Vize-Europameistertitel in der Kategorie Non Pro ein, hinter Non Pro Europameisterin Gina Maria Schumacher und All Right Magnum (223). Schumacher stand zudem mit CS Wallawallaboom und ebenfalls mit einem 222er Score, zusammen mit Zinsli auf dem Silberpodest.
Der Reiningnachwuchs gibt «Gummi»
Die Wetterapp versprach wiederum eine Obergrenze von 30 C° und das Privileg am frühen Samstagmorgen zu starten, wurde den Youth zuteil. Sie reisten aus sechs Nationen und der Schweiz an, um in den Kategorien «13 under» und «14 – 18» um den Europameistertitel zu reiten, die Schweizer Teilnehmerinnen zusätzlich um den Titel der Landesmeisterin. Die Konkurrenz war gross und der «Reiningnachwuchs» darf man als vielversprechend betrachten. Jody Fonck, Sprössling der belgischen «Top-Reiner» Anne und Bernard Fonck trägt das «Reining-Gen» offensichtlich in sich. Sie legte mit einem Score von 212,5 vor. Die Schweizer Nachwuchsreiterin Nanina Staub schaffte es mit Oak Smoking Face und einer 211.5 nicht ganz bis an diese Leistung heran. Wenig später knackte die Tschechin Thea Karasova mit Playin for Big Guns mit einer 214 den bisherigen Top-Score und verwies Fonck und Staub auf den zweiten und dritten Zwischenrang. Und dann kam Sophia Staub und Gunslinger Lil Step. Die talentierte Jugendliche und ihr Pferd zeigten einen einwandfreien Ritt, reihten sich mit einer 216 zuoberst in der Rangierung ein und schubsten Schwester Nanina, die aber keinesfalls leer ausging, aus den Medaillenrängen der Europameisterschaft. Am Ende durfte Sophia mit einem Europameister- und einem Schweizermeistertitel nachhause fahren. Schweizer Silber und Bronze gingen an Nanina Staub mit Oaks Smoking Face und Laila Staub mit Xtra Voodoo Creme.
Sabine Schmid weiterhin auf Erfolgskurs
Europameisterin in Reining 2022 in der Kategorie Intermediate Non Pro darf sich fortan Sabine Schmid nennen. Die Mama der Staub-Mädels ritt mit Big Code unter dem Sattel ihren 37 Mitbewerbern davon und bekam von den Richtern einen Score von 220.5. Nicht nur das. Das Paar wiederholte ihre Leistung Tags darauf. Mit 218,5 und dreieinhalb Punkten Vorsprung auf die Zweitplatzierten, wurde sie Schweizermeisterin in Open Reining. Adrienne Speidel schaffte es nicht ganz ihren Schweizermeister-Titel von 2021 zu verteidigen. Mit Wimpysshortstride BB, im Besitz von Ariane Speidel, konnte sie zwar am Freitagabend in der Non Pro nur von Gina Maria Schumacher und CS Wallawallaboom (223,5) gestoppt werden. An die Wertung vom Freitag (221,5) konnte das Paar in ihrem Run am Tag danach nicht mehr anknüpfen. Immerhin reichte es den beiden für die Silbermedaille. Auf dem Bronzepodest standen Philipp Küng mit Lil West Side im Besitz von Lucia Wenger.
Reining in vollendeter Form zeigten die «alten Hasen»
Mit einem Traumscore von 229 beendete Grischa Ludwig am Freitagabend die mit 12000 Dollar dotierte Open Reining, gefolgt von Anne Fonck mit 228,5. «Einer geht immer noch» johlten vor Jahren die Fans von Showman und Spitzenreiner Grischa Ludwig in der Arena der CS Ranch, wenn es auf den letzten Rundown zuging. Mit Spooks of Genius konnte er am Samstag das hohe Level halten und gewann wiederum vor Anne Fonck und Colonels Whize Gun den Europameistertitel in der Open Reining. Fonck und Ludwig belegten gemeinsam auch gleich das Bronzepodest. Sieht man den Spitzen-Reiningreiterinnen und -reitern zu, sieht dieser Sport so simpel und légère aus.