In der gestrigen Ausgabe des Radar Bulletins des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen hat das BLV über eine EIA Virusinfektion informiert. Dieser Fall zeigt wieder einmal auf, dass man bezüglich infektiösen Krankheiten immer wachsam bleiben muss.
Das Gestüt, in Zusammenarbeit mit dem Schweiz. Institut für Pferdemedizin ISME, hat hierzu ein detailliertes Seuchenkonzept zum Schutz seiner Pferde.
Die Equine Infektiöse Anämie (EIA), auch ansteckende Blutarmut der Einhufer genannt, ist eine Viruserkrankung der Pferde. Je nach Verlaufsform der Krankheit sind die Symptome unterschiedlich:
Typisch für die akute, schwere Form sind hohes, immer wieder auftretendes oder schwankendes Fieber, ausgeprägte Muskelschwäche, Koordinationsstörungen, Zittern, gelblich oder rötlich verfärbte Maulschleimhaut. Plötzliche Todesfälle kommen gelegentlich vor.
Typisch für die chronische Form sind Abmagerung, Müdigkeit und Leistungsabfall. Ein Fieberschub nach Arbeitsleistung ist typisch. Die Tiere bleiben Träger des Virus, auch wenn keine Krankheitsanzeichen zu erkennen sind.
Ansteckung und Verbreitung
Der Erreger ist ein Virus der Gattung Lentivirus. Er wird meist durch den Stich von Insekten übertragen (Mücken, Fliegen, Bremsen) oder durch engen, langandauernden, direkten Tierkontakt. Alle Ausscheidungen erkrankter Tiere sind ansteckend, auch der Samen befallener Hengste. Angesteckte Tiere können den Erreger lebenslang ausscheiden. Die Übertragung auf ungeborene Fohlen im Körper der Stute ist möglich, aber selten, ebenso die Übertragung über die Milch.
Der Erreger ist weltweit verbreitet. In Europa ist die Krankheit in Rumänien ausgebrochen. Auch in Italien und in Frankreich tritt EIA immer wieder auf. In der Schweiz ist die Krankheit seit 1991 nicht mehr aufgetreten. Einen Überblick über die Seuchenlage in der Schweiz bietet die Datenbank Tierseuchenfälle Schweiz.
Für EIA gelten in der Schweiz strenge staatliche Bekämpfungsmassnahmen. So ist es seit dem 1. Oktober 2010 verboten, Pferde aus Rumänien einzuführen (siehe „Weitere Informationen“ > „Links“ > Verordnung des BLV“). Vorsicht ist auch bei Importen aus anderen europäischen Ländern angebracht, wo EIA immer wieder ausbricht. Tiere aus betroffenen Regionen sollten deshalb vor dem Import getestet werden.
Was tun?
- Darauf achten, die Krankheit nicht durch zugekaufte Tiere oder nicht getesteten Samen in einen Bestand einzuschleppen.
- Tiere aus betroffenen Regionen vor dem Import testen.
Es existiert kein Impfstoff gegen die Krankheit. EIA ist eine auszurottende und somit meldepflichtige Tierseuche. Wer Tiere hält oder betreut, muss Verdachtsfälle dem Bestandestierarzt oder der Bestandestierärztin melden.
Quelle: Haras Nationale / agroscope