Die Europameisterschaft der American Quarter Horses 2014 ist zu Ende
www.ecqh.org. 17. August 2014. American Quarter Horse Fans aus Europa und der Welt blickten vom 9. bis 17. August nach Kreuth. Dort fand die 25. Europameisterschaft der Quarter Horses statt. Das hieß: Neun Tage Spitzensport im Westernreiten, über 5.000 Starts, 417 Pferd-Reiter-Kombinationen, 60 Europameistertitel, 20 Circuit Champions. Teilnehmer aus ganz Europa ritten um Schleifen und Trophäen.
Insgesamt 122 Reiter und ihre Pferde kämpften am Freitag, dem ersten Finaltag, um den Europameister Titel in 12 Klassen der Disziplinen Showmanship at Halter, Trail, Western Pleasure, Western Horsemanship und Reining. Die Finalteilnehmer kamen aus Deutschland, Italien, Österreich, Schweden, England, USA, Belgien, Schweiz, Tschechische Republik, Frankreich und Dänemark.
Die stärkste Klasse am Final-Freitag war unter anderem der Amateur Trail, mit 15 Startern. Gesa Meier-Bidmon aus Deutschland gewann mit dem Hengst Aint It The Blues die Goldmedaille. „Das ist das zweite Mal, dass Blue den Titel geholt hat“, freut sich Gesa Meier-Bidmon. Insgesamt hatte sich das Team für sechs Finalläufe qualifiziert. Im Youth Trail waren 10 Teilnehmer im Finale. Goldgewinnerin in dieser Klasse war Cora Kümmerling aus Schweden mit ihrem Pferd Dont Skip It Up. Die 13-jährige hat bereits drei Europameister-Titel gewonnen. Alle Trailklassen wurden von dem amerikanischen Trail-Designer Tim Kimura entworfen. „Die Trails von Tim sind sehr anspruchsvoll, aber toll zu reiten“, schwärmt Profi-Trainer Hubertus Jagfeld.
Auch in der Amateur Showmanship at Halter starteten 15 Finalteilnehmer. Die Goldmedaille ging an die Deutsche Pia Lipps mit InvestIn TheWildCard. Die EM war für die beiden insgesamt erfolgreich, so wurden sie auch Circuit All Around Champion.
Michael Colvin aus USA holte Gold mit OnlyAfraid InTheDark in der Senior Western Pleasure Open. Die österreichische Besitzerin des Pferdes, Cathrin Gutmann, kaufte die Stute 2011 in Amerika und hat nun große Pläne mit ihr. Das Pferd fliegt zurück in die USA um beim Congress in Western Riding und Pleasure zu starten und zu Michael Colvin ins Training zu gehen.
In der Amateur Western Horsemanship mit ebenfalls 15 Teilnehmern gewann die Schweizerin Melina Hugelshofer mit CPR Diabolic Zip die Goldmedaille.
Europameister in Amateur Select wurde Markus Dünser mit Ruff Like A Footwork. Der Österreicher ist das dritte Mal auf der EM und war schon einmal Europameister in Amateur Reining.
Am zweiten Final-Tag, am Samstag, gingen 119 Teilnehmer in 13 Klassen der Disziplinen Showmanship at Halter, Trail, Western Pleasure, Western Horsemanship und Reining an den Start. Die Finalisten vertraten die Nationen Deutschland, Niederlande, Italien, Belgien, Schweden, Schweiz, Österreich, USA und Dänemark.
An diesem Tag war Melanie Bartholatus doppeltes Goldkind. Mit ihrem Pferd A Krymsun Career holte sie Gold in Hunter Under Saddle Amateur und in Senior Hunter Under Saddle Open. Melanie kaufte das Pferd erst vier Monate vor der EM, die Europameisterschaft war das dritte gemeinsame Turnier der beiden. Die Reiterin ist begeistert von der EM: „Die Stimmung hier ist super, man hat sehr gute Trainingsmöglichkeiten. Es hat mir großen Spaß gemacht, hier mitzureiten.“
Die Teilnehmerstärkste Klasse war der Senior Trail Open. Die deutsche Trainerin Andrea Schmid holte gleich zwei Medaillen. Europameister wurde sie mit ihrem eigenen Pferd My Rods Chipped. Die Bronzemedaille gewann sie mit Pferd Investets Hotkrymsun im Besitz von Karin Mossmann.
In der Amateur Reining ließen die Deutsche Maren Goltz und ihre Stute Cielo Lena Jac 11 weitere Teilnehmer hinter sich und gewannen die Goldmedaille. Für die Stute mit dem außergewöhnlichen Spitznamen „Ente“ ist es dieses Jahr erst die zweite Turniersaison mit ihrer Besitzerin.
In der Westernhorsemanship Youth wurde Tom Reulecke aus Deutschland mit seinem Wallach GR Liberty Robbie Europameister. Tom ist dieses Jahr das zweite Mal auf der Europameisterschaft. Letztes Jahr gewann er Bronze in der Westernhorsemanship Youth. Von seinem Pferd ist er begeistert: „Robbie ist 17, genauso alt wie ich. Er hat mir so viel beigebracht. Wir werden noch viele Turniere zusammen gehen!“
Volker Schmitt aus Deutschland erritt mit Spark N Step in der Hackamore / Snaffle Bit Reining Open die Goldmedaille. Das Pferd ist in Besitz von Claudia Klusarits aus Österreich.
Am dritten Final-Tag und damit auch am letzten Tag der EM, waren es 68 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, Schweden, Italien, Frankreich, Schweiz, England, Luxembourg. Sie starteten in neun Klassen der Disziplinen Western Pleasure, Western Riding, Reining und Ranch Pleasure.
In der Klasse Western Pleasure Amateur Select gewann Marie-Paule Majerus aus Luxembourg die Goldmedaille mit ihrem Pferd Clearly Open Range. Viele Reiter und Zuschauer kennen Marie nicht nur als Reiterin, sondern auch von zahlreichen Turnieren als Leiterin der Siegerehrungen. Auf ihr Pferd ist Marie-Paule Majerus besonders stolz: Einen Tag zuvor gewann die Stute die Goldmedaille in Junior Western Pleasure Open mit ihrer Trainerin Alexandra Jagfeld.
Für die Österreicherin Natalie Samek-Göschl und ihr Pferd Krymsun Zippo war die Goldmedaille in der Western Riding Youth bestimmt. Die 19-jährige beschließt mit dieser Trophy ihre Karriere als jugendliche Starterin. Ab der nächsten Saison showt sie in den Amateur-Klassen.
Die Ranch Horse Pleasure Amateur gewann Alexandra Klee aus Deutschland mit ihrem Hengst Bevs Sujo. Sie konnte sich gleich doppelt freuen, auch in der anschließenden Senior Ranch Horse Pleasure Open holten die beiden Gold. Ein gelungener Abschluss für den Hengst. Der 19-jährige geht nach der Europameisterschaft in Rente.
Von Zuschauern und Teilnehmern wurde das hohe Reiter- und Pferdeniveau gelobt. Auch die AQHA-Richter erkannten die hohe Qualität der Sportler an. „Ich bin angenehm überrascht von den Reitern und Pferden, vor allem in den Klassen Western Pleasure, Trail und Western Riding“, so Sylvia Katschker. Chris Thompson erzählt: „Ich war vor vier Jahren schon ein Mal als Richterin hier und finde es toll, wie die Qualität sich verbessert hat. In jeder Klasse konnte man richtig gute Pferde sehen.“ Für Pierre Ouellet ist klar: „Die EM ist auf einem sehr guten Weg, so soll es weitergehen. Ich weiß, wieviel Mühe dahinter steckt, so ein großartiges Event zu organisieren. Das Show-Team hat tolle Arbeit geleistet.“
Die EM 2014: Neun Tage spürten Teilnehmer, Zuschauer und Veranstalter Spannung, den schmalen Grad zwischen bangen und hoffen, Wettkampfatmosphäre, große Emotionen, aber auch das Gefühl, unter Freunden zu sein, die alle das Gleiche verbindet: Die Liebe zum American Quarter Horse und zum Reitsport.