Die eigentliche Convention der AQHA begann am Samstagmorgen mit den statutarischen Geschäften, bestehend aus Jahresbericht und Rechnungslegung. Für die Europäischen Delegierten (Directors) fand am Freitag bereits die Wahl der elected District Directors statt. Diese zusätzlichen Direktoren stehen den internationalen Affiliates zu. Neben den regulär gewählten Direktoren erreichen nur Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich die erforderliche Anzahl Pferde um das Stimmrecht an der Direktorenkonferenz zu haben. Als einer der sechs Europäer wurde ich zum fünften Mal gewählt und konnte damit die SQHA mit Stimmrecht einbringen.
Präsident Johnny Trotter und der Geschäftsführer Don Treadway, beide auf diese Convention ihre Amtszeit beendend, widmeten ihren Rückblick schwergewichtig dem 75 Jahr Jubiläum der AQHA. Beide zeigten sich zuversichtlich für die Zukunft, die, mit den getätigten Reorganisationen, auch Entlassungen beinhalteten. Finanzverwalter Trent Taylor konnte diese Entwicklung mit Zahlen belegen. Mit 15 Mio sind die Personalkosten der größte Ausgabenpunkt der total 48 Mio. Die Mitgliederbeiträge machen mit rund 7 Mio den größten Brocken bei den Einnahmen aus, beachtlicherweise gleich auf mit den Beiträgen der Corporate Partner, also der Sponsoren.
Kein AQHA Horsemanship Camp in der Schweiz
Wichtiger Punkt für die Schweiz war der Bescheid, dass in diesem Jahr kein AQHA Horsmanship Camp stattfinden wird. Deutschland erhielt denselben Bescheid. In Europa finden diese beliebten Veranstaltungen lediglich in Österreich, Tschechei, Dänemark, Slowenien, Schweden und England statt. Dafür neu in Australien und Neuseeland, was ein Grund für die Streichung sein mag, denn außer sparen wurde nicht bekannt gegeben nach welchen Kriterien entschieden wurde. Um die Zukunft der Horsmanship Camps zu evaluieren wurde eine Taskforce eingesetzt.
Dem Executive Board wurde unter anderem beantragt, dass internationale Quarter Horse Besitzer welche ein Pferd gemeinsam besitzen oder gegenseitig leasen, dieses auch in Shows vorstellen dürfen.
Glen Blodgett neuer AQHA Präsident
Während zwei Tagen wurde an der AQHA Convention in Fort Worth in den verschiedenen Komitees gearbeitet und Vorschläge zu Handen der Mitgliederversammlung aufgearbeitet und dann von den einhundertfünfzig Direktoren genehmigt. Die ausgearbeiteten Anträge müssen noch vom Executive Comittee genehmigt werden.
Die meisten passierten diskussionslos wie der Antrag, dass am selben Turnier Ranch Riding und Pleasure vom selben Reiter-Pferd-Paar gestartet werden dürfen, oder, dass in Zukunft zu langsames reiten im Horsemanship und Hunt Seat Equitation bestraft werden und die Penaltystrafe bei Wechselfehlern im Western Riding verdoppelt werden soll. Ebenfalls wurde das Anliegen der Europäer, dass ein Pferd das im Besitz von bis zu drei Personen ist oder so geleast wird, von allen Beteiligten in Amateur und Jugend geshowt werden darf, überwiesen.
Heftige Diskussionen gab der Antrag, dass Gefriersamen und Embryos ab 2015 nur noch zwei Jahre nach dem Ableben des Spendertiers verwendet werden dürfen. Er wurde dann mit einer knappen Mehrheit gestützt.
Während die Wahl eines neuen Direktors aus Indiana eine Kontroverse auslöste und in einer Nichtwahl endete, ging die Ersatzwahl ins Executive Comittee glatt über die Bühne. Für den abtretenden Johnny Trotter rückt Blen Blodgett nach. Sandy Arledge und Ralph Seekens wurden ebenfalls problemlos wiedergewählt. Neu gewählt wurden aus vier Kandidaten Jim Heird und Stan Weaver. Die Zweierwahl war nötig um den verstorbenen George Philips zu ersetzen.
Neben dem Präsidenten wurde auch Ececutive Vice President Don Treadway verabschiedet und sein Nachfolger Craig Huffhines hatte Gelegenheit die Leute und sein neues Arbeitsumfeld kennenzulernen.
Markus Müller, International District Director