Tryon/USA (fn-press). Mit einem belgischen Sieg sind am Samstagabend die Reining-Wettbewerbe bei den Weltreiterspielen in Tryon/USA zu Ende gegangen. Bestes deutsches Paar waren Grischa Ludwig (Bitz) und Ruf Lil Diamond. Bundestrainer Nico Hörmann zog ein insgesamt positives Fazit für seine Disziplin, denn seine Mannschaft hatte am Mittwoch mit Team-Bronze für die erste Medaille der deutschen Reiter in Tryon gesorgt.
Letztlich war es der Belgier Bernard Fonck, der mit seinem Hengst What a Wave und einem Score von 227 einen Heimsieg der US-Boys zunichtemachte. Diese belegten immerhin die Plätze zwei und drei und durften sich vom begeisterten Publikum feiern lassen. Die Silbermedaille ging an Daniel Huss und Dreamy (226,5), Bronze an Cade McCutcheon und Custom Made Gun (225).
Als bester Deutscher schloss Grischa Ludwig das Einzelfinale ab. Mit seiner achtjährigen Paint-Horse-Stute Ruf Lil Diamond erreichte er einen Weltklasse-Score von 222,5 und damit Rang acht. „Grundsätzlich muss man mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Das ist eine hohe Punktzahl. Es hätte besser sein können. Aber das ist jammern auf hohem Niveau“, sagte Ludwig, der bei der Reining-WM vor zwei Jahren Einzel- und Mannschaftssilber gewann.
Der Start im Einzelfinale und das erreichte Ergebnis seien für ihn das I-Tüpfelchen der Weltreiterspiele 2018 gewesen, sagte er. „Wir wollten um eine Medaille kämpfen. Die war am ehesten mit der Mannschaft zu bekommen, und das haben wir geschafft. Das Niveau hier ist unglaublich hoch. In der Einzelwertung sind es dann Kleinigkeiten, kleine Patzer, die am Ende tödlich sind. Aber die Bronzemedaille haben wir. Wir haben Geschichte geschrieben für Deutschland. Zwar haben wir auf Weltmeisterschaften schon Medaillen geholt, aber noch nie bei Weltreiterspielen. Da sind ja bekanntlich die besten Pferde am Start. Wir sind unwahrscheinlich stolz. Ich weiß noch nicht genau wo, aber die Medaille wird selbstredend einen besonderen Platz zu Hause bekommen. Wenn sie mir unser Mannschaftstierarzt nicht wieder wergnimmt. Nach dem ersten Wettkampf hat er sie mir entführt. Er wollte eine Nacht mit ihr schlafen.“
Neben Ludwig starteten zwei weitere Deutsche im Einzelfinale. Markus Süchting (Steyerberg) und sein elfjähriger American-Quarter-Horse-Hengst Spotlight Charly erreichten einen Score von 220 und damit Rang 16. Julia Schumacher (Bitz) und ihr achtjähriger Hengst Coeurs Little Tyke, ebenfalls American Quarter Horse, belegten mit 203 Punkten Rang 22. „Wir sind überaus zufrieden, dass wir die Team-Medaille geholt haben. Und das mit einem Mannschaftsergebnis von vier Reitern, die einen Score von 220 und mehr erreicht haben. Das haben wir vorher noch nie gehabt und das ist schon richtig gut. Jetzt im Einzel waren sie absolut im Soll. Es gab noch kleine Fehler, aber trotzdem eine Top-Ten-Platzierung. Ich bin sehr stolz auf meine Truppe. Spaß hatten wir hier definitiv auch, weil wir einfach eine gutes Team sind“, sagte Bundestrainer Nico Hörmann. jbc